I. Nausea
II. Nenia
Verlag: Schott Music
Aufführungsdauer: ca. 13′ (I. ca. 8′, II. ca. 5′)
UA: 23.5.1996, Dresden
Thomas Eberhardt, Fagott – Juliane Gilbert, Violoncello – Benjamin Schweitzer, Klavier
Weitere Aufführungen:
2.7.1997, Detmold
22.6.1998, Teplice (Tschechische EA)
24.6.1998, Dresden
29.1.1999, Leipzig
Werkeinführung:
Nausea (lat. Seekrankheit, Übelkeit, Ekel) – Nenia (griech./lat. Klagelied, Zauberlied, Volkslied): zwei Begriffe, die in ihrer altsprachlichen Vieldeutigkeit Raum geben für gegensätzliche musikalische Assoziationen, dabei aber ganz ähnlich klingen: Diese (nachträglich ‚entdeckten‘) Untertitel illustrieren nahezu ideal die Absicht der Komposition – eine musikalische Gestik von Abscheu und Wut auf der einen, von Trauer und Verzweiflung auf der anderen Seite klanglich so weit wie möglich zu verschränken. Hier wie dort mühevoll zusammengerissene Klangblöcke, in sich kreisende Motivreste, auf Einzeltöne reduzierte Melodiefetzen – und dennoch läßt sich am Ende ein gedehntes, wie verwehtes Relikt eines Gesanges hindurchhören.